BeitrÀge

Ich verneine meine Zeit

Freunde des Wortes, tadelt mich nicht,
wenn ich ĂŒberschĂ€umte.

Ich trage den Donner in meiner Brust,
so wie der Winter den Donner birgt.

Ich bin nicht gekommen um zu predigen,
denn die Redner haben meine Heimat zerstört.

Ich verneine meine Zeit und meine Generation.
Aus Ablehnung entsteht Neues….

-Nizar Qabbani-

Sternenkritzler

Und ich hoffe, dass ich so bleibe wie ich bin:
Ein Kind, das in die Sterne kritzelt
bis die Liebe in meiner Heimat
unentbehrlich wird wie Luft
und ich ein Wörterbuch
fĂŒr die Suchenden nach Leidenschaft werde
und ihr Alphabet.

(Nizar Qabbani)

Hermann Hesse

Stufen.

Wie jede BlĂŒte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blĂŒht jede Lebensstufe,
blĂŒht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and’re, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschĂŒtzt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hÀngen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lÀhmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen RĂ€umen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!